Nicht nur Risikopatienten sollten zur Vorsorge
Wie Kinder, die in der Regel nicht von alleine auf ihr Augenproblem aufmerksam werden, bemerken auchGlaukompatienten ihre Krankheit nicht selber. Doch droht ihnen innerhalb weniger Jahre der Verlust desSehvermögens, wenn ihr Leiden unbehandelt bleibt. Das Glaukom (Grüner Star) ist in Deutschland einer derhäufigsten Gründe für Erblindung. Da es Nervenfasern zerstört, ist auch der Augenarzt machtlos, wenn seinPatient bereits mit geschädigtem Augenlicht zu ihm kommt. Rechtzeitig erkannt, kann er die Krankheitjedoch meist erfolgreich behandeln. Aus diesem Grund sollten Menschen ab 40 Jahren alle zwei Jahre eineGlaukomvorsorge wahrnehmen. Dabei überprüft der Facharzt den Sehnerv und misst den Augeninnendruck.
Kurzsichtige Patienten oder solche mit Glaukomfällen in der Familie sollten auch schon vorher zurVorsorgeuntersuchung gehen.
Augen-Check für den Straßenverkehr
Eine Erkrankung, die mit der steigenden Lebenserwartung in den Industrieländern immer häufiger auftritt, istdie altersabhängige Makuladegeneration (AMD). Ihr schleichender Beginn kann bereits mit 55 einsetzen undwird durch Rauchen oder häufiges langes Sonnenbaden begünstigt. Mit zunehmendem Alter sollte sich jederregelmäßig vom Augenarzt daraufhin untersuchen lassen. Facharztkompetenz fürs Auge im Rahmen vonVorsorgeuntersuchungen ist aber auch für eine ganz andere, sehr große Bevölkerungsgruppe wichtig:Autofahrer. Wer vermehrt blendungsempfindlich ist oder ein eingeschränktes Gesichtsfeld hat, gefährdetsich und andere Verkehrsteilnehmer. „Unbedingt ratsam ist daher der so genannte „Augen-Check“, denAugenärzte für alle Menschen mit Führerschein anbieten“, empfiehlt Dr. Uwe Kraffel, erster Vorsitzenderdes BVA. „Eine kleine Investition in die eigene Gesundheit kann große Schäden vermeiden.“
Vorsorge für wen? | Wann? | Wie oft? | Was wird gemacht? |
Risikokinder (Frühgeburten, bei Entwicklungsrückstand, bei schielenden oder fehlsichtigen Geschwistern) | Zwischen sechs und zwölf Monaten | Mindestens einmal | Untersuchung auf Fehlsichtigkeit oder Schielen |
Alle Kinder | Zwischen dem 30. und 42. Lebensmonat | Mindestens einmal | Untersuchung auf Fehlsichtigkeit oder Schielen |
Motorisierte Verkehrsteilnehmer | Ab Erwerb des Führerscheins | Einmal jährlich | Überprüfung der Sehschärfe, des Gesichtsfeldes, Dämmerungs- und Farbensehen, Blendungsempfindlichkeit |
Glaukom-Vorsorge für alle Menschen | ab dem 40. Lebensjahr, bei Risikopatienten schon ab dem 20. | alle 2 Jahre | Messung des Augeninnendrucks und Überprüfung des Sehnervs |
AMD-Vorsorge für ältere Menschen | Ab 55 Jahre | regelmäßig | Untersuchung der Netzhautmitte |